Webserver
Ein Webserver ist ein Computer der an das Internet angeschlossen ist und über den Websites aufgerufen werden können.
Genau genommen, können auch andere Internetdienste von diesem Server bereitgestellt werden (z.B. E-Mail, Chats, Filesharing, Gaming usw).
Wenn man der präzisen Definition folgt, ist der Webserver eigentlich die Software, die auf diesem Computer (welcher Host genannt wird) ausgeführt wird.
Mit den englischen Begriffe "Host" (deutsch "Gastgeber", "Veranstalter") und Server (Diener, Zusteller, Bedienung) wird dieses Zusammenspiel also ganz gut bildhaft vermittelt.
Der Host (Gastgeber oder Veranstaltungsort) ist das physische Gerät und der Server (der die Arbeit erledigt) bezeichnet die Software, die auf Bestellung die Webseiten serviert.
Mit dem Webserver wird aber auch das Gerät selbst bezeichnet. Man könnte also sagen "das Stromkabel des Webservers ist kaputt" (Computer) oder "Ich muss den Webserver updaten/installieren" (Software).
Eine Webserver-Software kann auf jedem Heim-Computer installiert werden und, wenn dieser permanent im Betrieb und ans Internet angeschlossen ist, könnte die eigene Website auch auf dem heimischen Rechner "gehostet" werden. In der Regel mietet man aber einen Webserver in einem Rechenzentrum an. Dies wiederum ist eine Einrichtung die sich auf genau diese Dienstleistung spezialisiert. Ein Rechenzentrum verwaltet und betreibt viele "Webserver" (in großen Racks) mit permanenter ausfallssicherer Stromversorgung und spezieller Kühlung. Oftmals sind diese Rechenzentren Hochsicherheits-Einrichtungen mit geheimen Standorten, hohen Mauern, Wachdienst und biometrischer Zugangskontrolle.
Webhosting
Der Betrieb eines Webservers oder die entsprechende Dienstleistung wird als Webhosting bezeichnet.
Der Anbieter selbst ist als Webhost, Webhoster oder umgangssprachlich Hoster (Hosting-Anbieter) bekannt.
Entsprechende Webhosting-Anbieter gibt es reichlich und oftmals ist die Grenze zwischen Webhoster und Rechenzentrum fließend.
1&1 ist zum Beispiel u.a. ein Webhoster, betreibt aber auch mehrere eigene Rechenzentren.
Es ist aber ebenfalls üblich, dass ein Webhoster sich in andere Rechenzentren einmietet (zur Redundanz vielleicht auch in mehrere an verschiedenen Orten).
Man kann auch als Seitenbetreiber direkt in einem Rechenzentrum mieten, ohne einen Webhoster dazwischenzuschalten.
Technisch ist es sogar möglich, dass eine Website redundant auf mehreren Webservern (auch in mehreren Rechenzentren) betrieben wird. Der eine Besucher landet auf einem Server in Frankfurt, ein anderer vielleicht in London.
Fällt das Londoner Rechenzentrum aus, werden alle Besucher nach Frankfurt geleitet – diese Art der dynamischen Verteilung von Nutzern auf mehrere Webserver oder Standorte nennt sich Load-Balancing (also das ausbalancieren von Lasten). Die redundante (mehrfache / ausfallsichere) Bereitstellung von Infrastruktur ist unter dem Begriff Hochverfügbarkeit oder High-Availability bekannt. Eine entsprechende Infrastruktur könnte zum Beispiel als High Availability Cluster bezeichnet werden.
Domains, IPs und SSL-Zertifikate
Webserver im Internet können über Ihre IP-Adresse genau identifiziert und angesteuert werden. (Beispiel einer IP-Adresse: 91.198.174.232)
IP Adressen sind in Computer Netzwerken zwar praktisch, aber zur Verwendung von menschlichen Lebewesen nur bedingt geeignet.
Daher verwendet man im Web Domains um auf Websites (oder auf bestimmte Dienste eines Webservers) zuzugreifen. (Beispiel einer Domain wikipedia.org)
DNS-Server übersetzen Domains in IP Adressen. Sie sind sozusagen die Telefonbücher des Webs - hier ist vermerkt, welche Domain zu welcher IP Adresse gehört und wohin das Signal geroutet werden muss.
DNS steht hier übrigens für Domain Name System.
Weitere Informationen zu Domains
Domains werden in der Praxis meist über den Webhoster registriert ("registriert" ist hier synonym für "bestellt" oder "eingerichtet").
Mit der Registrierung geht diese Domain sozusagen in den Besitz über (Domains können daher auch verkauft werden) - man zahlt in der Regel (fast immer) jährliche Gebühren für die Registrierung.
Fast immer sind die Kosten für die erstmalige Registrierung und die laufenden Kosten identisch. Eine .de Domain kostet zum Beispiel normalerweise ca. 12€ / Jahr.
("in der Regel", "fast immer" und "circa" werden hier verwendet, weil es in anderen Ländern, bei unterschiedlichen Domainendungen oder von den einzelnen Anbietern teilweise unterschiedlich gehandhabt wird... für .de Domains fallen bei der Registrierungsstelle (DENIC) jährlich Gebühren in einer festen Höhe an. Ob der Webhoster diese monatlich, quartalsweise oder jährlich mit Rabatt oder Aufschlag weitergibt, ist natürlich die Sache eines jeden Anbieters.
Auch SSL-Zertifikate bestellt man oftmals direkt über den Webhoster.
Ein SSL-Zertifikat ist Voraussetzung dafür, dass die Datenübertragung im Web verschlüsselt erfolgen kann (was die Sicherheit erhöht).
Im Browser erkenne ich eine entsprechende Verschlüsselung an einem Schloss-Icon (je nach Browser auch eine grüne Hinterlegung) in der Adress-Leiste und dem Protokoll-Präfix https anstelle von http.
Beispiel: https://de.wikipedia.org/wiki/Transport_Layer_Security - https zeigt an, dass es sich um das verschlüsselte Übertragungsprotokoll handelt, "de" ist eine sogenannte Subdomain, "wikipedia.org" ist die Domain (die sich aus Top-Level-Domain ".org" und aus Second-Level-Domain "wikipedia" zusammensetzt). Die gesamte oben sichtbare Adresse wird URL genannt (Uniform Resource Locator).
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